Ausgewogene Blütenpracht
Eine Besonderheit der Orchidee ist ihre Symmetrie. Jedes einzelne Blatt der Blüte ist spiegelgleich. Wenn du also einen vertikalen Schnitt durch die Blüte ziehst, dann sind beide Seiten absolut symmetrisch. In der Fachsprache ist das bekannt als zygomorph, oder auch lateral-symmetrisch, denn die Blüte lässt sich nur von rechts nach links spiegeln, aber nicht von oben nach unten - genau wie beim menschlichen Gesicht. Wenn man eine Orchidee ansieht, dann guckt diese also gewissermaßen zurück. Außerdem sehen bei der Orchidee, anders als zum Beispiel bei Tulpen oder Rosen, nicht alle Blütenblätter gleich aus, denn die Lippe, die sich am unteren Teil der Blüte befindet, unterscheidet sich deutlich von den restlichen Blättern.
Schönheit durch Evolution
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Symmetrie in der Natur von Mensch und Tier gleichermaßen als attraktiv empfunden wird. So suchen sich beispielsweise Pfauenhennen das Männchen mit dem symmetrischsten Rad aus und auch wir Menschen bevorzugen Partner mit spiegelgleichen Gesichtern. Das folgt der Evolution: Symmetrie kann nämlich nur entstehen, wenn das Wachstum nicht durch Krankheiten gestört wird.
Wusstest du schon?
Die Blüten der meisten Orchideenarten drehen sich von der Knospenbildung bis zur Blütenentfaltung um 180 Grad. Das nennt sich Resupination und bedeutet, dass die sogenannte Lippe erst an der Oberseite liegt und dann nach unten gedreht wird. So entsteht das besondere Aussehen der Orchidee also erst beim Aufblühen der Blume.