Es begann bereits als Teenager ...
„Es hat anfangen als ich noch sehr jung war, so ungefähr dreizehn, vierzehn. In der Schule war mir langweilig, also habe ich mir einen Nebenjob an einem Blumenstand, auf dem Markt hier in Stockholm, gesucht. Da habe ich gelernt Topfpflanzen zu verkaufen, Blumensträuße zu machen und Blumen zu verpacken, im Grunde alles was dazugehört, von Anfang bis Ende. Zuerst habe ich nur an den Wochenenden gearbeitet, aber ich mochte es sehr, und ich habe schnell gemerkt, dass ich gut darin wurde. Ich habe es geheim gehalten, weil in meiner Umgebung Jungs nicht so auf Blumen standen. Es war normaler, sich für Karate zu entscheiden. Blumen waren meine heimliche Liebe, mit der ich außerdem viel mehr Geld verdienen konnte, als das Taschengeld, das meine Freunde bekamen. Mein Interesse am Floristenberuf war geweckt, deshalb hörte ich mit der Schule auf und fing an, fünf bis sechs Tage in der Woche mit Blumen zu arbeiten.”
Menschen mit Blumen glücklich machen
„Am besten gefielen mir an dem Beruf die Jahreszeiten und das man die Leute, mit dem, was man tat, glücklich machen konnte. Besonders am Wochenende, wenn die Kunden Blumen für zu Hause, ein Abendessen oder eine Party kauften, alles Dinge, die Menschen glücklich machen. Ich war sehr wissbegierig und wollte immer mehr wissen und nicht nur die lateinischen Namen. Ich wollte lernen, wie man etwas gestalten kann, alles über das Angebot in der jeweiligen Jahreszeit und wie man ein Wow-Gefühl auslöst. Eben das glückliche Gefühl, das die Kunden erlebten, wenn ich ihnen den Strauß zeigte, den ich gemacht hatte. Blumen sind ein so fantastischer Werkstoff, die jahreszeitliche Stimmung, die Farben, die sich verändern... Ja, das ist einfach schön!“
„Blumen waren eine heimliche Liebe, mit der ich außerdem viel mehr Geld verdienen konnte, als das Taschengeld, das meine Freunde bekamen.”
Drei eigene Geschäfte in Stockholm
Und heute? Christoffer hat inzwischen drei Blumenläden, die alle ganz unterschiedlich sind und sich an die Atmosphäre des Stadtteils anpassen, in dem sie sich befinden. Das erste Geschäft eröffnete er 2001 in Gamla Stan, der Altstadt von Stockholm. Dort übernahm er das Blumengeschäft seiner Freundinnen Agnes und Lisa.
„Ich habe dieses Geschäft schon seit sechzehn Jahren und wir haben viele Stammkunden, von jung bis alt. Sie kommen zum Plaudern, während die Blumensträuße gebunden werden. Manchmal sind wir auch Kinder- oder Hundesitter, wenn jemand kurz etwas einkaufen muss – alles, während wir ein Blumenarrangement machen. Bei vielen Kunden wissen wir inzwischen, was ihnen gefällt, und das berücksichtigen wir natürlich. Hier herrscht wirklich eine sehr intime und gemütliche Atmosphäre.”
Stammkunden, Hipster und Stylisten
Das zweite Geschäft befindet sich im Bezirk Söder. „Ein großartiger Ort, wirklich ein Mekka für Hipster. Hier kaufen die Leute oft einen großen Bund Blumen, aus dem sie zu Hause einen wilden Strauß machen. Nebenan gibt es ein Café, das ist ein Treffpunkt, sehr nett und persönlich. Die dritte Blumenboutique befindet sich im Bezirk Bra i gatan. Das Geschäft habe ich erst seit kurzem und wir teilen es uns mit Dusty Deco. Das ist ein toller Design-Laden, der eine Menge Design-Fans anzieht. Wir verkaufen viele große Pflanzen und besondere Produkte, zum Beispiel Blumen, die gerade keine Saison haben, oft an Interieur- und Modestylisten. Alle drei Geschäfte haben einen ganz eigenen Stil, aber die gleiche persönliche Atmosphäre und das Ziel, die Kunden glücklich zu machen.“
Ein starkes Team befreundeter Kollegen
Diese persönliche Atmosphäre charakterisiert die Art und Weise, wie Christoffer arbeitet. Nicht nur die Kunden sind zufrieden mit ihm, das gilt auch für seine Mitarbeiter. Christoffer erzählt: „Ich beschäftige zehn bis zwölf Mitarbeiter und die meisten arbeiten schon lange hier. Es ist wirklich ein starkes Team von großartigen, herzlichen und aufmerksamen Leuten, die ausgezeichnet mit Blumen umgehen können. Die Tatsache, dass wir schon so lange zusammenarbeiten, ist in dieser Branche, in der viele Arbeitnehmer oft den Arbeitgeber wechseln und nach einem besseren Arbeitsplatz suchen, etwas ganz Besonderes. Wir sind wie eine Familie, wir frühstücken zusammen, trinken am Freitag ein Bier und machen gemeinsam eine Einkaufstour in die Niederlande. Wir sind wie Freunde, von denen ich der Älteste und der Weiseste bin, hahaha."
„Ich mag es, in einem Strauß mit einer Blume einen Akzent zu verstärken und die anderen Farben mehr hervorzuheben.“
Christoffers Stil
„Unsere Sträuße sind sehr luftig, nicht wirklich kompakt. Wenn wir einen Strauß gestalten, denken wir immer an den Kontext und fragen nach dem Hintergrund: In welcher Art von Vase stehen die Blumen, in was für einer Einrichtung? Wir machen aufregende Blumensträuße, die nicht allzu groß sind. Ich sehe viele Floristen, die lockere, wilde Blumensträuße binden, die viel zu üppig sind, um sie irgendwo zu Hause aufzustellen, besonders hier in Stockholm, wo die Leute auf ziemlich kleinem Raum wohnen. Also muss man das berücksichtigen. Wir machen Sträuße interessant, indem wir Blumen verwenden, die sich erst nach ein paar Tagen öffnen. Ich mag es auch, in einem Strauß mit einer Blume einen Akzent zu verstärken und die anderen Farben mehr hervorzuheben. Es muss nicht alles die gleiche Farbe haben, denn dann „verschwinden“ die Blüten. Die Leute in Schweden sind im Allgemeinen sehr gut darin, schöne Sträuße auszuwählen.”
Und wer ist der Mann hinter dem Floristen?
„Ich liebe die Natur und die Stadt, eine gute Mischung aus beidem. Meine Mutter stammt aus Nordschweden, aber ich bin in einem südlichen Vorort aufgewachsen, also sind sowohl der Beton als auch der Wald ein Teil von mir. Ich gehe gern in den Wald, aber ich liebe es auch zu feiern. Der Beste an meinem Beruf? Ich glaube, das sind die Jahreszeiten, auf die Märkte zu gehen, früh aufzustehen, müde zu sein, aber die Energie zu spüren, wenn man die Blumeneimer einlädt und mächtig wirbelt, damit man die schönsten Sachen zusammen bekommt. Man versucht immer noch ein bisschen besser zu werden, die Kunden mit den schönen Sachen, die man auf dem Markt entdeckt hat, glücklich zu machen ... ja, das ist es, das liebe ich!“
Mehr über Christoffer
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