Johanniskraut

Von der Pflege über den Schnitt bis zur Blüte: Erfahre alles über das Johanniskraut!

Johanniskraut liebt es, dich zu überraschen. Es beginnt mit einer goldgelben Blüte und endet als Zweig voller Beeren. Diese Beeren sehen sowohl am Strauch als auch in einem Blumenstrauß stilvoll und charakterstark aus. Dank ihrer Verwandlungskraft ist diese beliebte Schnittblume und Gartenpflanze perfekt für den Übergang vom Sommer zum Herbst. Von den Sorten bis zur Blüte, dem Schnitt und der Pflege: Entdecke alles über Johanniskraut in diesem umfassenden Ratgeber!

Johanniskraut: Merkmale und Blütezeit

Johanniskraut ist auch als Hypericum bekannt und gehört zur Familie der Johanniskrautgewächse (Hypericaceae). Johanniskraut ist winterhart, oft immergrün und pflegeleicht. Und das ist noch nicht alles! Johanniskraut blüht wunderschön und überrascht dich Saison für Saison aufs Neue. Es blüht zwischen Juni und August mit goldgelben Blüten, die meist fünf Blütenblätter und lange, goldgelbe Staubgefäße haben. Im Herbst wachsen an der Pflanze stilvolle, weiße, rote oder braune Beeren. Je nach Sorte wird Johanniskraut 30-150 Zentimeter hoch.

Sorten Hypericum

Weltweit gibt es über 400 Arten von Hypericum. Einige Arten (Stauden oder Halbsträucher) werden nicht höher als 30 Zentimeter, während andere (Sträucher) bis zu 150 Zentimeter hoch werden. Außerdem gibt es laubabwerfende Arten, aber auch völlig immergrüne Arten. Die folgenden Hypercium-Sorten sind die bekanntesten:

  • Hypericum perforatum: Dies ist das „echte Johanniskraut“. Diese Art hat kleine, leuchtend gelbe Blüten mit langen Staubgefäßen und eine robuste, aufrechte Wuchsform. Im Herbst erscheinen bei dieser Art kleine, dunkelrote oder braune Beeren. Diese Art wird etwa 30-80 Zentimeter hoch.
  • Hypericum calycinum: Diese niedrig wachsende Art wird auch großkelchiges Johanniskraut genannt und ist an ihren großen gelben Blüten, den vielen Staubgefäßen und den breiten Blüten zu erkennen, die sie zu einem idealen Bodendecker machen. Die Beeren dieser Art sind meist rot bis dunkelbraun. Diese Art wird etwa 30-40 Zentimeter hoch.
  • Hypericum androsaemum: Diese Art ist für ihre auffälligen, bunten Beeren bekannt, die leuchtend rot bis tiefrot sind. Die Blüten dieser Art sind klein und weniger auffällig als die der anderen Arten, aber die Stängel haben eine deutlich rötliche Farbe. Diese Art wird etwa 100 Zentimeter hoch und wird auch Blut-Johanniskraut genannt.
  • Hypericum inodorum: Diese Art ist für ihre attraktive Blüte mit großen, leuchtend gelben Blüten bekannt. Die dunkelroten oder manchmal fast schwarzen Beeren sind relativ groß und haben ein attraktives Aussehen. Hypericum inodorum wird etwa 100 Zentimeter hoch.
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Pflege von Johanniskraut in der Vase

Du hast Johanniskraut in deiner Vase? Dann möchtest du dich natürlich so lange wie möglich an seinen stilvollen, robusten Beeren oder goldgelben Blüten erfreuen. Schau dir diesen Artikel voller Tipps und Tricks an, damit Blumen in deiner Vase so lange wie möglich schön bleiben, und sieh dir die folgenden Tipps speziell für die Pflege von Johanniskraut als Schnittblume an:

  • Schneide die Blütenstängel des Johanniskrauts mit einem scharfen, sauberen Messer diagonal an.
  • Fülle eine saubere Vase mit einer großzügigen Menge lauwarmem Wasser.
  • Entferne alle unteren Blätter, damit keine Blütenblätter im Vasenwasser hängen.
  • Gib Schnittblumennahrung hinzu, um die Haltbarkeit des Johanniskrauts zu verlängern.
  • Johanniskraut ist eine durstige Schnittblume, also fülle deine Vase bei Bedarf zwischendurch mit zusätzlichem Wasser.
  • Stelle die Beeren nicht in einen Luftzug, in die pralle Sonne oder neben reifende Früchte.
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Johanniskraut pflanzen: wann und wie?

Pflegeleicht, winterhart, schöne Blüten und anmutige Beeren: Kein Wunder, dass Johanniskraut als Gartenpflanze so beliebt ist! Hast du auch vor, Johanniskraut in deinem Garten zu pflanzen? Dann sieh dir die folgenden Informationen über das Anpflanzen von Johanniskraut an.

  • Tipps, Informationen und Schritt-für-Schritt-Pläne zum Pflanzen von Gartenpflanzen findest du hier.
  • Johanniskraut sollte vorzugsweise im Herbst (September/Oktober) oder im Frühjahr (April/Mai) gepflanzt werden, wenn die Gefahr von strengem Frost vorüber ist.
  • Achte darauf, dass du den Boden mit organischem Material anreicherst. Johanniskraut mag gut durchlässigen Boden und keinen schweren (lehmigen) Boden.

Johanniskraut: Standort und Pflege

Johanniskraut ist eine fröhlich blühende und pflegeleichte, winterharte Pflanze, an der du das ganze Jahr über Freude haben wirst. Wenn nicht an den Blüten, dann an den schönen Beeren und/oder Zweigen. Diese Eigenschaften machen Johanniskraut sowohl in privaten Gärten als auch auf kommunalen Flächen sehr beliebt. Weitere Informationen über den besten Standort und die Pflege von Johanniskraut findest du hier.

  • Johanniskraut gedeiht am besten an einem Platz in voller Sonne oder im Halbschatten. Je mehr Sonnenlicht Johanniskraut bekommt, desto üppiger ist seine Blüte.
  • Johanniskraut bevorzugt einen gut durchlässigen (entwässerten) Boden, in dem das Wasser nicht stagniert, um Wurzelfäule zu vermeiden.
  • Johanniskraut mag einen humusreichen Boden. Gib der Pflanze im Frühjahr organischen Dünger, damit sie optimal wächst und blüht.
  • Wenn Johanniskraut einmal gut verwurzelt ist, ist es sehr widerstandsfähig gegen Trockenheit. Gieße die Pflanze während einer langen, trockenen Periode.

Beschneiden von Johanniskraut: wann und wie?

Rückschnitt, ja oder nein? Bei allen Arten kannst du in den Wintermonaten die verblühte Pflanze einfach so lassen, wie sie ist, und musst sie nicht zurückschneiden. Jeder Schneefall wird auf den Sträuchern schön aussehen. Außerdem schützt sich der Strauch auf diese Weise vor Frost.

  • Höhere Sträucher (wie Hypericum androsaemum) kannst du im Frühjahr (März) bis auf 10-20 Zentimeter über dem Boden zurückschneiden, um eine reiche Blüte zu fördern. Johanniskraut treibt dann von selbst wieder aus. Achte darauf, nicht im Herbst zu schneiden, da die Pflanze im Winter erfrieren kann.
  • Niedrig wachsende Sorten von Johanniskraut (z.B. Hypercium calycinum) müssen kaum beschnitten werden. Du kannst sie im Frühjahr (März) etwas zurückschneiden, damit der Strauch seine Form behält, und du kannst abgestorbene und beschädigte Zweige entfernen.
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Symbolische Bedeutung von Johanniskraut

Johanniskraut ist auch als Hypericum bekannt. Dieses Kraut wird oft als Mittel gegen Schlaflosigkeit oder zur Eindämmung depressiver Verstimmungen eingesetzt. Früher wurde Johanniskraut als Abwehrkraut gegen Hexen, Magie und andere Übel eingesetzt. Kein Wunder, dass Hypericum auch heute noch Schutz, Heilung, Kraft und Genesung symbolisiert. 

Herkunft von Johanniskraut

Johanniskraut ist in Europa, West- und Zentralasien und Nordamerika heimisch. Es ist in gemäßigten Klimazonen beheimatet und wächst hauptsächlich auf Wiesen, in Wäldern und an Wegrändern. Johanniskraut war bereits in der Antike in Europa bekannt und wurde von den Römern und Griechen wegen seiner medizinischen Eigenschaften verwendet. Heute ist Hypericum weltweit eine beliebte Gartenpflanze und Schnittblume. Die Pflanze wird nicht nur wegen ihrer äußerlichen Eigenschaften geschätzt, Johanniskraut wird auch als pflanzliches Arzneimittel gegen depressive Verstimmungen eingesetzt.

Woher kommt der Name Johanniskraut?

Hypericum wird Johanniskraut (oder St John's Wort auf Englisch) genannt, weil die Pflanze um den Johannistag am 24. Juni blüht (und früher geerntet wurde). An diesem Tag feierte das Christentum den Geburtstag von Johannes dem Täufer. Außerdem steht zu dieser Zeit die Sonne am höchsten.

Ist Johanniskraut giftig?

Nein, soweit wir wissen, ist Johanniskraut (Pflanzenteile und Beeren) für Menschen und Tiere nicht giftig. Es wird jedoch nicht empfohlen, die Beeren von Johanniskraut zu essen (für Menschen und Tiere). Wenn große Mengen verzehrt werden, können Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall auftreten. Intensiver Hautkontakt mit Hypericum kann bei manchen Menschen und Tieren wie Pferden eine Lichtempfindlichkeit hervorrufen. Das bedeutet, dass die (helle) Haut, die mit dem Kraut in Berührung gekommen ist, empfindlich auf Sonnenlicht reagieren kann, was zu Ausschlag und Reizungen führt.